Reichsstraße_als_Teil_einer_Hafenquerspange
IBA_fordert_2008
Aufhebung_der_Wilhelmsburger_Reichsstraße
IBA:
Boulevard_statt_Bollwerk
DEGES-Variante: Verbindung_von_A_253 und A1
Bürgerversammlung_diskutiert_Alternativen
Februar__2009:_Wilhelmsburger_befürchten_Autobahnknoten
WRS+HQS_mit_Abbiegeverbot
Position_von_Zukunft_Elbinsel_Wilhelmsburg
Lösungen_ohne_Autobahnen
BSU-Zeitung_zur_Planung
HPA:_Kein_Hafen-Schwerlastverkehr_in_Wohnstraßen
WRS_im_Planfeststellungsverfahren
Seit 1939 gibt es Pläne einer
Ost-West-Autobahn quer durch die Insel, die seit
den 1980er Jahren Hafenquerspange genannt wird.
Seit 1951 existiert die Nord-Süd-Straße
Wilhelmsburger Reichsstraße, die seit den 1980er
Jahren im Norden und Süden an Autobahnen (A252
und A253) anschließt.
Anfang der 2000er Jahre begann eine
Diskussion um "Verlagerung oder Rückbau der
Wilhelmsburger Reichsstraße" (so formuliert im
Koalitionsvertrag von CDU und GAL, April 2008).
Dazu wurden u.a. Vorschläge im
Weißbuch der Zukunftskonferenz (4,5 MB)
vorgelegt. Gleichzeitig gab es Planungsvarianten
der Hafenquerspange, bei denen die WRS Teil der
Hafenquerspange werden sollte. Diese Diskussion
ist wieder in großer Heftigkeit seit der
Koalitionsbildung von GAL und CDU fortgesetzt
worden.
Im folgenden werden einige Modelle, die in
dieser Zeit diskutiert wurden vorgestellt.
Diese möglichen Linien waren die Varianten
sowohl im Linienbestimmungsverfahren
1998ff, das dann zur Linienbestimmung
"Nordtrasse" 2005 führte, als auch im wieder
aufgenommenen Linienbestimmungsverfahren
2008-2011. Die gelbe "Diagonaltrasse Ost" macht
eine verlegte und zur Autobahn ausgebaute
Wilhelmsburger Reichsstraße zu einem Teil einer
Autobahn Hafenquerspange.
"...und wenn wir eine Lösung fänden, die
Reichsstraße zu verlegen auf die andere Seite,
eine Westumgehung, dann kann man sich ja für die
Reichsstraße ganz andere Dinge vorstellen. Dann
könnte ich mir auch vorstellen, dass sie im
Gelände der Internationalen Gartenschau ganz
unterbrochen und aufgegeben wird und dass der
nördliche Teil ein Stadtboulevard wird, der
wertvolle Flächen beidseits dieser Straße
erschließt. Und dann ist das eine Wilhelmsburger
Straße und nicht irgendeine Straße, die den
Durchgangsverkehr vermittelt."
Verkehrsplaner und IBA-Kurator Prof. Dr.
Hartmut Topp,
IBA-Labor , S. 142
Quelle: IBA Hamburg 2008:
IBA Blick März 01/2008
Quelle
DEGES 2008 Neuordnung des Fernstraßennetzes in
Hamburg Wilhelmsburg Projektstudie
Nach der Koalitionsbildung von GAL und CDU im
April 2008 wurde die DEGES beauftragt, Varianten
der "Neuordnung des Fernstraßennetzes in Hamburg
Wilhelmsburg zu untersuchen. Im Oktober
2008 legte die DEGES ihre Ergebnisse der BSU
vor. Am Verfahren teilnehmende Bürger konnten
erst im Sommer 2009 die entsprechenden Studien
lesen.
1: Verlegte WRS
als Verbindung
A252-A253 |
1A: Verlegte WRS
mit HQS süd |
1A: Verlegte WRS
+ HQS nord |
2: Ohne WRS als
Fernstraße,
A253 verbinden
mit A1
|
2A: Ohne WRS als
Fernstraße
A253 verminden
mit A,1
+ HQS |
DEGES-Ergebnis,
2008:
WRS als neue
Autobahn
ausbauen |
Im
DEGES.Erlaeuterungsbericht-2008-zur-WRS.pdf
wird deutlich, dass die Aufgabe der WRS als
Fernstraße nicht ernsthaft untersucht wurde, da
bereits vor der Darstellung der Varianten
konstatiert wird, "auch dass in Zukunft eine
leistungsfähige, die A7 und A1 entlastende
B 4/75 notwendig ist, um die prognostizierten
Verkehrsmengen sicher aufzunehmen " (S.5).
So ist es kein Wunder, dass die DEGES zum
Ergebnis kommt: Nur eine Verlegung der
Wilhelmsburger Reichsstraße B4/75 als
Bundesautobahn A 253 erfüllt alle Zielsetzungen
optimal. (S.42).
Durchaus von Interesse dürfte es sein, dass
die im März 2009 von der Senatorin Hajduk
entschiedene Planung einer Ost-West-HQS und
einer Nord-Süd-WRS, die sich kreuzen, nicht
einmal angedacht wird.
Eingeladen wurde mit einer Plattform
verschiedener Bürgerguppen
In der Bürgerversammlung hat Lisa Zahn
Argumente
für die Verlegung der WRS vorgestellt,
Michael Rothtschuh ein Plädoyer für eine
Zivilisierung der Wilhelmsburger Reichsstraße
gehalten. Die meisten TeilnehmerInnen der
Versammlung sprach sich eindeutig gegen neue
Autobahnen auf der Insel aus.
Bei der ersten Bürgerhausveranstaltung am
19.2.2009 mit der damaligen Senatorin für
Stadtentwickung und Umwelt Anja Hajduk hatten
Wilhelmsburger_innen ein Modell plakatiert, von
dem sie noch nicht wussten, wie
genau es mit den damaligen Plänen
übereinstimmte:
Dieses ist genau die "Diagonale Ost". In der
Veranstaltung wurde diese Planung heftig
bestritten, aber in dem Bericht der DEGES, 2009
heißt es:
„Seit der Neuaufnahme von Untersuchungen zur
A 252 Hafenquerspange (HQS) im Südkorridor im
September 2008 erfolgte die Trassierung von
Varianten zwischen der A 7 und dem Anschluss an
die A 253 im Bereich HH-Wilhelmsburg-Süd.
Nördlich dieses Anschlusses ist die Verlegung
der WBR (B 4/75) bis zur AS HH-Georgswerder als
1. Ausbaustufe des Straßennetzes im Hafengebiet
betrachtet worden (DEGES i. A. der FHH,
Vorentwurfsplanung). Mit dem Anschluss der HQS
von Westen an die WBR/A 253 wurde eine 2.
Ausbaustufe definiert; die Planung der WBR und
im Weiteren der HQS (bis Anfang 2009) war darauf
entsprechend abgestimmt.“
(DEGES, 2009:
Projektstudie Hafenquerspange Hamburg, Weitere
untersuchte Varianten, S.12)
Ausgewählten Pressevertretern wird von
Senatorin Hajduk und Senator Gedaschko die
geplante Linie der Hafenquerspange (Süd
Hauptvariante) vorgestellt. Der Kern ist ein "Abbiegeverbot":
es soll keine Verbindung zwischen der HQS und
der WRS geben. sondern nur einen
West-Süd-Abzweig zwischen HQS und A 253.
Zugleich soll die Wilhelmsburger Reichsstraße
Bundesstraße B4/75 bleiben und nicht als
Bundesautobahn gewidmet werden.
Die im Februar 2011 von dem Bundesministerium
bestimmte Linie der Hafenquerspange (jetzt A26)
sowie die im Februar 2011 im
Planfeststellungsverfahren vorgelegte
Wilhelmsburger Reichsstraße folgt diesen Linien.
Das "Abbiegeverbot" aber ist in den
Planunterlagen der WRS nicht mehr erwähnt.
Dieses Modell legt Michael Rothschuh im so
genannten Beteiligungsverfahren vor. Es nimmt
die -mittlerweile von der IBA wieder aufgegebene
- Position auf, dass der Durchgangsverkehr aus
der Wilhelmsburger Mitte verlegt werden und die
Wilhelmsburger Reichsstraße mit Tempo 50 und
Durchfahrtsperre für Schwerlastverkehr
zivilisiert werden kann. Angeknüpft wird mit dem
"Boulevard" an die Koalitionsvereinbarung von
CDU und GAL für die B73 in Harburg. Diese sah
vor: Höchstgeschwindigkeit 50 km/h, Mautpflicht
für LKW, später: Nachtfahrverbot für LKW,
Möglichkeiten teilweisen Rückbaus prüfen.
Im
Masterplan Straßenverkehr im Hamburger Hafen
hat die Hamburg Port Authority in Anlehnung an
Vorschläge von Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg
einen Plan vorgelegt, wie der Schwelastverkehr
aus den meisten Wilhelmsburger Wohnstraßen
heraus gehalten werden kann. Dadurch wäre auch
die Harburger Chaussee und die Mengstraße sowie
Neuenfelder Straße betroffen, so dass auch
erheblicher besonders belastender
Schwerlastverkehr von der A252 sowie der WRS in
den und aus dem Hafen entfallen würde.
Im Februar 2011 liegen die Unterlagen für die
Planfeststellung aus. Diese Darstellungen sind
den Planfeststellungsunterlagen der BSU 2011
entnommen.
Übersichtsplan der WRS(22MB)
Offen ist dabei, was aus der alten WRS werden
soll: Südlich der Anschlussstelle Mengestraße
soll die Straße zurück gebaut werden. Im Norden
werden verschiedene Alternativen erwogen (vgl:
DEGES, 2011: DEGES : Verlegung
Wilhelmsburger Reichsstraße , - Verkehrsprognose
2025 und Berechnung von Planfällen)
·
Die
heutige Wilhelmsburger Reichsstraße ist südlich
der Mengestraße zurückgebaut, nördlich davon ist
sie vom untergeordneten Netz abgehängt, sodass
keine durchgehenden Verbindungen über diesen
Abschnitt möglich sind.
·
die
Absenkung der bisherigen Wilhelmsburger
Reichsstraße nördlich der Mengestraße mit
plangleichen Anschlüssen an die Mengestraße, die
verlängerte Thielenstraße, die Rotenhäuser
Straße sowie den Vogelhüttendeich mit Durchstich
über die Schlenzigstraße an die Harburger
Chaussee enthalten. Dieser
als „Boulevard“
bezeichnete Abschnitt hat einen zweistreifigen
Querschnitt.
·
Nördlich von der Mengestraße ist sie wie im
vorherigen Planfall abgesenkt, als Boulevard
umgestaltet und nach Norden an die
Schlenzigstraße angeschlossen.
Der
Boulevard ist in diesem Planfall allerdings
nicht für die Aufnahme von Verkehren von der AS
Rotenhäuser Straße zur Entlastung der
Rubbertstraße und des Vogelhüttendeichs
vorgesehen.
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